Kartographie
Die Reflexion über Grundmustern und Archetypen für die Konzeptualisierung von identitären kulturellen Differenzen stellt einen der wichtigsten Aspekte Stelas Vula Arbeit dar. Sie versteht die Symbole als ein ästhetisches Instrumentarium, womit der „pseudo-narrativer Umweg“ in die Kartographie der kollektiven Psyche navigiert wird. Die Mischungen, Codierungen und Überlagerungen dieses Instrumentariums betrachtet sie als „Freiräume“ der künstlerischen Praxis und Ausdruck von Reflexionsprozessen. Durch symbolgenerierte Landschaften und transzendale Wesen signalisiert sie einen kulturellen Ort der Identitätswandlung, in dem neue visuelle Kulturen entstehen. Durch Dekonstruktion arbeitet sie Nationalflaggen, Emblemen, Herrscher- und Machtsymbole, theologische und politische Ordnungszeichen heraus, stellt neue Konfigurationen zusammen und zielt auf die Erschließung des Vererbten und Gelernten ab, auf die Hinterfragung von Wertsystemen und Ordnung der Dinge.
Identität
Zersplitterungen, Vervielfältigung der Gegensätze und experimentelle In-Bezug-Setzung von symbolischen Manifestationen sind die Transformationsbedingungen, wodurch Stela Vula Identitätshybriden erzeugt. Den Versuch der Dechiffrierung und Auslegung der Ikonographie sieht sie als eine Reise in die Volks- und Kulturgeschichte, in die Mythen, das Selbstverständnis und die Mentalität einer Gesellschaft. Sie initiiert somit einen transkulturellen Diskurs zur Natur- und Kulturidentitäten in Gegenwartsproblematiken des globalen Kontextes. Die gesellschaftlich-politische Ungleichheit, die ökonomischen Interessengegensätze zwischen Staaten oder Staatengruppen, die nationalistisch oder rassistisch oder fundamentalistisch motivierten Bewegungen, die kollektive Aggressionen, Feindbilder, Stereotypen, Vorurteile…